bisherige Impulse
Ankopfen
Anklopfen
Eine Tür ist ein gutes Bild, um Gebet zu erklären: Denn wenn wir beten, dann ist das nichts anderes als an der Tür Gottes zu klopfen. Wir wenden uns im Vertrauen an ihn. Mit allem, was uns beschäftigt: Anbetung, Dank, Bitte, Fürbitte, Sorgen, Klage, Lobpreis … Wir wenden uns an ihn: Wir können laut beten oder leise. Wir können die Worte formulieren oder im Herzen haben. Auf Deutsch oder in unserer Herzenssprache. Alleine oder mit anderen. Aber die Bewegung ist immer dieselbe: Anklopfen.
Musstest du schon mal an einer Türe klopfen, wo du Angst davor hattest oder unsicher warst? Zum Beispiel: Im Lehrerzimmer oder beim Schulrektor, weil du Mist gebaut hast? Bei deinem Chef, weil du eine Fehlentscheidung getroffen hast? Bei deinem Ehepartner, weil du ihm/ ihr etwas verschwiegen hast? Oder bei den Nachbarn, weil du ihr Auto gerammt hast?
Kennst du solche Momente kurz bevor man an dieser Türe steht? Das Herz pocht, man ist nervös… Ich erinnere mich noch gut als ich mal durch ein Klopfen geweckt wurde. Das war in Chile: [Klopf Klopf Klopf] Simón!!! Aufwachen! … Beto, mein chilenischer Arbeitskollege klopfte ganz hektisch Samstagmorgens an meinem Schlafzimmer und weckte mich auf. Ich war ganz verwundert und hab mich gefragt, was passiert ist … Der Pool, den ich am Abend zuvor gereinigt hab, hat die Hälfte an Wasser verloren und er hat mich gefragt was passiert ist … Mein Chef war stinksauer auf mich! … An dem Tag hatte eine Gruppe den Pool gebucht und jetzt war er fast leer. Also haben wir uns auf die Suche nach dem Fehler gemacht und entdeckt, dass ich den Wasserhahn hatte offengelassen. Mist: Das war mein Fehler – den musste ich nun eingestehen und an der Tür meines Chefs klopfen! Das war so ein Klopfen, das mich nervös gemacht hat. Fast schon ängstlich.
Vielleicht geht es dir mit Gott ähnlich: Du traust dich nicht an Gottes Tür zu klopfen, weil du Mist gebaut hast. Oder weil du dich lange nicht mehr bei ihm gemeldet hast. Oder weil du denkst, dass er sauer auf dich ist.
Aber dadurch verpasst du die heilende Gegenwart Gottes. Du verpasst die Hilfe von dem, der dich gemacht hat. Der dich kennt. Der dich liebt.
Tatsache ist, dass jeder von uns sich heute und jederzeit überall an Gott wenden kann. Weil Gott bereits auf diese Welt gekommen ist und an unsere Tür geklopft hat. Gebet ist immer die Antwort auf Gottes Wirken. Auf sein Reden. In Jesus Christus begegnet uns der zuvorkommende und anklopfende Gott.
In Offenbarung 3,20 heißt es über Jesus: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Gebet ist immer die Antwort auf Gottes Wirken. Wir sind nicht die „guten“, die sich an Gott wenden, sondern wir können das nur, weil Gott uns selber begegnet. Jesus Christus ist die Tür. Gebet heißt nicht anderes als Jesus einzulassen. Ihm die Türe in unserem Leben aufzumachen.
Wenn wir Jesus in unser Herz eingeladen haben, dann können wir uns jederzeit im Namen von Jesus an Gott wenden, dann müssen wir keine Angst haben an seine Tür zu klopfen. Ganz egal wie lange her unser letzter Kontakt zu ihm war.
Wir haben keine Angst. Im Gegenteil: Wir freuen uns! Wir dürfen, so wie Jesus es selber gebetet hat und es uns gelehrt hat, Vater rufen! Vater! Das ist die vertrauteste Anrede.
Wir beten jede Woche im Gottesdienst: Vater Unser im Himmel … und wir sind so damit beschäftigt dieses Gebet im selben Klang mit allen anderen zu beten, dass wir dabei vergessen, was wir beten … Begreifen wir das Vorrecht, das uns da gegeben ist? Wir dürfen uns zu Gott als unseren liebenden Vater wenden!
Gottes Tür steht dir offen. Du kannst jederzeit dort anklopfen. Nutz‘ diese Chance.
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Simeon Tank
Jugendpastor