bisherige Impulse
Beten lernen - Lebendig glauben
Es gibt einen eindrücklichen Ausspruch von Jim Henderson, dem Erfinder der Muppet-Show. Er sagt von sich selbst, dass er zwei wesentliche Einsichten in seinem Leben gewonnen habe: „Es gibt einen Gott. Und ich bin es nicht.“
Ein Doppelsatz, der mir zum Beten Mut macht. Ich muss die Welt nicht verändern, denn ich kann das gar nicht. Nicht die große Welt da draußen und auch nicht meine kleine Welt hier drinnen. Ich habe ja schon mächtig Schwierigkeiten, mein persönliches Leben überhaupt in Ordnung zu halten. So vieles läuft immer wieder krumm. Ich kann mir meine Gesundheit nicht zuverlässig absichern. Und ich bin immer wieder überfordert, wenn es um Versöhnung und Harmonie geht. Wie oft muss schmerzlich einsehen: Ich kann zu vieles nicht!
Aber dann ermutigt mich das Wissen: Einer kann´s. Der Größte und Höchste. Der Herr aller Herren.
Gott sei Dank: Es gibt einen Gott. Kein ferner Weltenlenker, sondern (m)ein zugewandter, fürsorglicher, himmlischer Vater. Einer, der zusammen bekommt, was bei uns so oft auseinander fällt: Macht und Liebe, Stärke und Mitgefühl.
Zu diesem Gott gibt es einen wunderbar einfachen Weg. Das Gebet – das direkte Gespräch, mitten aus unserem Herzen zu seinem Herzen. Wer betet erkennt an: Wir sind nicht Gott. Aber wir können Vertrauen ausprobieren und wir können Gottes Kinder werden. Das natürliche Verhalten von Kindern ist, dass sie zu ihrem guten, starken Vater oder ihrer einfühlsamen, weisen Mutter laufen, wenn´s brennt – und hoffentlich nicht nur dann. An ihre Eltern können sie sich wenden. Immer und mit allem. Sicher bekommen sind nicht alles, was sie wollen – das wäre auch nicht gut. Aber Eltern helfen, ihren Kinder reife und mündige Persönlichkeiten zu werden. So geht es auch mit dem Beten. Ich bekomme nicht alles, um was ich Gott bitte. Aber beim Beten lerne ich, dass Gott meinen Glauben stark macht und meine Sicht der Dinge verändert. Und das ist mehr, als ich je von mir selbst aus tun könnte.
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Jochen Hägele