ich bin tief berührt

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Ich bin tief berührt!

So sagen wir, wenn uns etwas so richtig unter die Haut geht. Und solch eine innere Berührung bewirkt in der Regel Veränderung.

Markus, der Evangelist, erzählt in seiner Jesus-Biografie von einer wunderbaren Begegnung zwischen Jesus und einem Namenlosen:

Einmal kam ein Aussätziger zu Jesus, warf sich vor ihm auf die Knie und flehte ihn an: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen!« Von tiefem Mitleid ergriffen, streckte Jesus die Hand aus und berührte ihn. »Ich will es«, sagte er, »sei rein!« Im selben Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war geheilt. 

Markus 1 Vers 40-42

Aussatz (heute: Lepra) war in biblischen Zeiten hoch ansteckend und lebensgefährlich. Dagegen war kein Kraut und keine Medizin gewachsen. Das einzige Rezept: Mindestabstand von vielen Metern. Radikaler Ausschluss aus jeglicher Gemeinschaft.

Bewegend, zu lesen, wie das Elend des Mannes Jesu Herz berührt. Diese entschlossene Haltung der Zuwendung hat sich bei ihm bis heute nicht geändert. Auch unsere Not berührt ihn zutiefst. Es bleibt aber nicht beim Mitleid. Jesus macht das Unerhörte, das streng verbotene: Er berührt den Hochinfektiösen mit der Hand.

Jeder Arzt hätte sofort interveniert. Die Gesundheitspolizei hätte eine saftige Strafe verhängt. Jesus hätte damals eigentlich sofort in Quarantäne gehört. Entgegen allen Abstandsregeln aber legt Jesus Hand an diesen Todgeweihten.

Jesus berührt die Wunden stellen im Leben, die Eiterherde meiner Biografie, die abgestorbenen Hoffnungen meiner Gefühle. Jesus kommt mitten da hinein.

Es berührt mich, dass er Menschen auch heute gerade dort berührt, wo sie es am nötigsten haben. Und es bleibt nicht bei einer mitfühlenden Berührung. Jesus führt zur Heilung. Auch bei uns. Darum ist die Bitte des Aussätzigen auch in unseren Tagen weiterhin von Gewicht: „Wenn du willst, kannst du mich rein machen!“

Dieser Namenslose macht´s uns vor.

Jochen Hägele

Jochen Hägele

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