Bewohner und Mitarbeiter des Altenzentrums müssen auch während der Kontaktsperre nicht auf geistliche Unterstützung verzichten. Brüdergemeinde-Pfarrer Jochen Hägele kümmert sich um die seelsorgerliche Begleitung, die Gemeinde hilft praktisch mit.
Persönliche Ermutigung und Vitaminsaft
„Was könnte den AZK-Mitarbeiterinnen in dieser anspruchsvollen Zeit guttun?“ Zum Beispiel einen persönlichen Gruß vorbeibringen - eine gestaltete Karte mit ermutigenden Worten, eine Flasche Multivitaminsaft, um die dringend benötigten Energiereserven wieder aufzufüllen, ein kleines Präsent, eine selbst gebastelte Blume. Einen großen Korb mit vielfarbigen Motivations- und Mutmach-Grüßen konnte Pfarrer Jochen Hägele jetzt an AZK-Leiterin Esther Zimmermann übergeben. Denn die Mitglieder der Brüdergemeinde lassen sich in diesen Tagen viel einfallen, um „ihr“ Altenzentrum nach besten Kräften zu unterstützen.
Viel Unterstützung durch die Gemeinde
„Als Gemeinde stehen wir voll hinter dem Altenzentrum. Wir beten, dass Bewohner und Mitarbeiter vor dem Virus bewahrt werden und alle diese angespannte Zeit gut durchstehen“, so Pfarrer Hägele. Jetzt, wo persönliche Besuche und Gespräche nicht möglich sind, nimmt der Gemeindehirte seinen Seelsorgeauftrag per Telefon wahr: „Eine Begegnung von Mensch zu Mensch ist auch so möglich. Das ist zwar für manche fremd und gewöhnungsbedürftig, viele Senioren sind aber froh, auf diesem Weg ein offenes Ohr zu finden und so manche Not und Sorge loszuwerden und manche Freude zu teilen,“ so Hägele.
Die geistliche Fürsorge äußert sich auch praktisch: Junge Leute aus der Gemeinde haben einen Einkaufsdienst für Bewohner im Betreuten Wohnen gestartet. Senioren, die noch gut lesen können, erhalten jeden Samstagmorgen eine gedruckte Predigt. „Wenn wir schon nicht zusammen Gottesdienst feiern können, kommt der „Große Saal“ eben ins Altenzentrum“, meint der Gemeindepfarrer.
Präsent trotz Distanz
Ganz auf die geistliche Ansprache müssen die Bewohner dennoch nicht verzichten: Jeden Sonntag von 9.30 bis 10.00 Uhr findet eine gottesdienstliche Morgenfeier statt. Jochen Hägele spricht dann persönlich im Andachtsraum des Altenzentrums. Ein Gemeindemitglied begleitet die Lieder instrumental. Kurzpredigt und Musik können in jedem Zimmer per Hausanlage live empfangen werden. „Mit dieser einfachen Liturgie aus Lied, Predigt, Gebet und einem zweiten Lied ist unsere Gemeinde präsent, und die Bewohner fühlen sich dazugehörig und ermutigt“, berichtet Prediger Hägele. Er hält zudem jeden Dienstag wie gewohnt Bibelstunde im Altenzentrum. „Normalerweise kommen 25 bis 30 Besucher. Durch die Übertragung weiß er sich mit den „Zuhörern“ verbunden.
Die Verbindung bleibt
Dass dieser „Gemeindedienst auf Entfernung“ großen Anklang findet, weiß Jochen Hägele aus vielen dankbaren Telefonanrufen von Bewohnern und Rückmeldungen der Mitarbeiterinnen: „Die persönliche Verbindung bleibt trotz Corona und der enormen Einschränkung aufgrund der Kontaktsperre“. Dankbarkeit, so Hägele, besteht darüber auf beiden Seiten: „Die Bewohner freuen sich über den „Kontakt auf Distanz“, und unsere Gemeinde ist froh, dass wir das Altenzentrum auf diese Weise unterstützen können“.
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